1. Des Blutes Stimme 05:14
2. Irminsul 05:55
3. Auf die Ahnen 05:05
4. Wjerewulf 05:20
5. Homo Decadencia 06:00
6. Im Grau'n der Nacht 04:27
7. Teutonenzorn 04:47
8. Woutes Heer 04:14
9. Im Gedenken... 05:37
Spielzeit 46:46
Nach 'Der Wanderer' und 'Hamnigja' ist 'Des Blutes Stimme' bereits die dritte Veröffentlichung der bekennenden Heiden aus Frankfurt an der Oder. Und sie bleiben ihrem eingeschlagenen Weg treu. Textlich geht es um "packende Mythen, intensivste Emotionen sowie überlieferte Bräuche unserer Vorfahren". Somit stellt das erste und Titelstück gleich einen guten Anspieltip dar. Eine schwermütige Melodie wird getragen von typisch heißerem Black Metal-Gesang, welcher im zweiten Teil von etwas tieferem Gegrunze nicht unähnlichen Vocals abgelöst wird; intensives Drumming und schöne Leads verstärken die erzeugte Stimmung gekonnt. 'Irminsul' beginnt sehr verhalten – akustische Gitarren, beschwörerisches Flüstern und stimmungsvolles Drumming steigern sich zu einem furiosen ersten Höhepunkt der Scheibe. RIGERs größte Stärke liegt zweifelsfrei im Erzeugen bestimmter Stimmungen und darin diese dann glaubhaft und transparent dem Hörer nahezubringen. Außerdem haben sie ein gutes Händchen für Melodien und perfekt abgestimmte Songarrangements. Eine weitere Komponente kommt im dritten Stück, 'Auf die Ahnen' hinzu, nämlich der dezente Einsatz folkinspirierter Klänge, welcher sich harmonisch einfügt. Ich weiß nicht, wer bei RIGER die Texte schreibt, aber an demjenigen ist ein Poet verlorengegangen. So beim Text von 'Wjerewulf': "Im Wolfsgewand mit rastlosem Gange sind schleichend Gefahr sie im Abendhauch" – darauf muß man erstmal kommen ... musikalisch hält dieses – vierte – Stück ebenfalls locker den hohen Standard – am Schluß hört man, wie ein Wolf sehr engagiert etwas (jemanden ?) geräusch- und genußvoll zerreißt und verzehrt – sehr schön. Bei ' Homo Decadencia' wird wieder der Wechselgesang heißer/guttural-tief eingesetzt; ein sehr emotionales und intensives Stück. 'Im Graun der Nächte' beginnt mit Tribal Drums, einem Riff, das ich so oder ähnlich schon mal gehört habe und steigert sich dann in eine wahre Schlachtorgie hinein. Das Stück kommt auf Konzert bestimmt gut, weil man sofort mitbangen muß. Der tiefe Grunzgesang von Ingo tut sein Übriges – bestes Stück auf dem Album. 'Teutonenzorn' ist, gemessen am sehr hohen Gesamtlevel, eher Durchschnitt; Höhepunkt ist hier der Schlachtenlärm am Schluß.'Woutes Heer' ist ein vergleichsweise schnelles Stück mit haßerfülltem Refrain und einer tollen Melodie – pure Raserei mit einer gehörigen Portion Wucht. 'Im Gedenken ...' beschließt das Album sehr stimmungsvoll mit Akustik- und cleanen Gitarren und melancholischem Flüstergesang, so daß bei insgesamt neun Stücken kein einziger Ausfall zu verzeichnen ist. Der Sound ist druckvoll, transparent und alle Instrumente sind gut aufeinander abgestimmt und einzeln herauszuhören. Aufgenommen wurde im CCP-eigenen Studio in Linz. Der durchwegs deutsch gehaltene Gesang ist relativ gut zu verstehen; außerdem sind alle Texte im Booklet abgedruckt. Da RIGER einen sehr eigenwilligen individuellen Stil entwickelt haben, sind sie schwer oder gar nicht mit anderen Gruppen zu vergleichen, was hiermit auch unterbleibt. Fazit: Liebhaber stimmungsvollen und melodischen Black Metals bis hin zu Viking-Metallern sollten das Teil unbedingt antesten; alle anderen entdecken sicher auch viel Hörenswertes auf dieser sehr abwechslungsreichen und guten CD. Review by metalglory dot de