1. The Kingdom of Flesh and Decay 03:44
2. Above as it is Below 04:02
3. Gloria Diaboli 03:09
4. Gate To Sheol 06:32
5. Libation Unto He Who Dwelleth in the Depths 05:27
6. Omega Throne (bonus EP track on CD version) 04:01
7. Oh, Great Deceiver (bonus EP track on CD version) 04:09
Spielzeit 31:04
Review:
Langsam scheint es wirklich offiziell zu werden. Philosophischer Satanismus ist en vogue. Es ist zwar nur schwerlich vorzustellen, dass damit auch die Welle der Suizid-Künstler abflacht, wo diese doch gerade im Zenit steht, aber der doch recht ausgeprägte Teil unwürdiger Mitläufer und Trendeiferer in der Szene scheint ja ebenso zu wachsen, was möglicherweise irgendwann eine so genannte Kehrtwende herbeiführen wird. Da können einem diejenigen, die ihrem Handwerk noch mit Überzeugung nachgehen regelrecht Leid tun.
Nicht unbedingt zurückhaltende Begeisterung war ja in Form von erregten Rezensionen oder Kommentaren zu „Gate To Sheol“ bereits nach Erscheinen zu beäugen. Und diese ist gar nicht mal unbegründet. Gloria Diaboli versprühen nämlich gleich zu Anfang mit derartiger Verve ihren Charme, dass es den Hörer, ob nun gewollt oder nicht, vorerst mitreißt. Dies liegt möglicherweise an dem an sich verdammt griffigen Sound und den darin wütenden einzelnen Komponenten. Vom produktionstechnisch bescheidenen Drumset, das unaufdringlich, aber dennoch mit gewisser Härte seinen oft anspruchsvollen Aufgaben nachgeht, hinweg über die vor Blasphemie und okkulter Huldigung triefenden Läufe der morbiden Sechs-Saiter, bis hin zu jenem Abscheu getränkten und messerscharfe Salven spuckenden Malevolus, dessen vokaler Ausdruck, und vor allem die dadurch aufglühende Aura, ein dezisives Merkmal formen. Nun ist es mit hiesiger MCD jedoch so eine Sache. Denn man führt mit „The Kingdom Of Flesh And Decay“ gleich zu Beginn die wohl stärkste der insgesamt sieben Hymnen wider der Christenheit auf. So verlieren die Songs zwar sukzessive nicht unbedingt an Qualität. Aber an den Reiz des Openers will sich kein einziger so recht herantrauen. Manchmal möchte man fast denken, Gloria Diaboli muss sich selbst erst einmal von diesem Paukenschlag erholen. Was mit einigen ruhigen Zwischeneinlagen dann auch getan wird. Doch leider drosseln diese - ich beziehe die zwei Stücke der Debut-EP, welche hier als Bonus ins Haus stehen, einfach mal mit ein – zu sehr das Tempo des insgesamt sehr ruppig und schnell agierenden Gesamtbilds von „Gate To Sheol“. Andererseits wäre es letztendlich ein wenig unfair, sich trotz ersichtlicher Bemühungen seitens der Band an solchen Dingen aufzuhängen. Denn hier wird nun mal eine qualitativ wirklich hochwertige Arbeit orthodoxer Expressivität geboten. Die oberen Reihen der Bepunktung möchte ich mir dennoch für den ersten Langläufer aufsparen. Denn dieser wird einschlagen, das kann ich garantieren.
(7.5/10) in Worte gefasst von Frostkrieg www(dot)taakefrost(dot)de