Holocaustia - The Sacrament Seed CD

Orthodox Black Metal vom aller feinsten wird hier geboten
5 Tracks sind enthalten und Limitiert auf 999 Einheiten laut Label.

Review :
Vergleiche sind meistens vage und unpräzise, aber die Eckdaten zu Holocaustias neuem Minidiskus lassen unweigerlich nur Watain als letzten Schluss zu. Die unorthodoxen Lyrics könnten ebenso vom tourwütigen Trio stammen, insbesondere der fast identische Vocals-Einsatz. Das macht etwas stutzig. Jedoch grenzt das sehr nette Riffing - stilistisch zwischen rüdem Thrash und räudigem Schwarzstoff angesiedelt - Holocaustia vom offensichtlichen Vorbild ab. Einfache, stimmungsvolle Settings, wie sie in den beiden letzten Stücken "Temple Of Flesh" und "Gospel Macabre" des öfteren vorkommen, werden durch variierende Rhythmik interessant gestaltet, ansonsten setzt man auf Eingängigkeit ohne einen einzigen Kompromiss. Da wird nach vorne gehämmert, der Chorus so unermüdlich ins Mikro geschrien und das Schlagwerk dermaßen zielsicher verdroschen, dass es einem nicht besonders schwer fällt, den vertonten Sakramentssamen zu lieben. Auch die angenehm kurze Spielzeit von gut 21 Minuten lässt auf eine auf Qualität ausgerichtete Songauswahl schließen, live könnte dieses Package gefährlich für die Nackenmuskulatur des Publikums werden. Würde mich freuen, wenn sich die Jungs zu einigen Bühnenaktivitäten hinreißen lassen würden, Aufwärmpotenzial, wenn nicht sogar mehr, hat Holocaustia allemal.
Sprich: "The Sacrament Seed" ist sicherlich keine Fehlinvestition, wenn überwiegend rohere Platten das Haus beschallen. Watain-Liebhabern lege ich dieses Werk aus genannten Gründen besonders ans Herz, Unentschlossenen rate ich, sich auf Holocaustias Netzpräsenz den Opener "Into The Chamber" runterzuladen und bei Wohlgefallen möglichst nicht das harte Mobiliar zu treffen.