Kadotus - Seven Glorifications of Evil CD

Mit diesem Debut haben die Finnen prompt ein intensives, dunkles Werk schwarzer Tonkunst erschaffen, das Lied für Lied mitreißen kann. Kadotus verbinden auf eine sehr gelungene und wohltuende Weise vielschichtige Gitarrenmelodien mit einfacher Eingängigkeit und antreibender Schnelligkeit zu einer wunderbaren berührenden Mischung. Dazu trägt auch die Produktion bei, die perfekt für Seven glorifications of evil beschaffen ist. Die Gitarren sind angenehm grell und rau wie es auch der Gesang ist, doch das Schlagzeug besitzt dafür umso mehr einen warmen und sehr druckvollen Klang der das Zimmer erbeben lässt. Kadotus präsentieren ein herrliches Stück finnländischen Black Metals mit einer eigenen musikalischen Identität.

Beinahe bin ich davon ausgegangen, einen wehtuenden Fehlkauf begangen zu haben, denn innerhalb der allerersten Minuten dieses Tonträgers findet absolut langweiliges Old-School-Gedresche statt. Richtig, der mit dem unnötig langen Saitenquetschen und "Probeschreien" vor jedem Beitrag. So rauscht "Raping The White Purity", wenn es erstmal soweit ist, dank den anfangs einschläfernden Riffs reichlich fad im Zimmer umher, bis sich die Jungspunde gegen Liedmitte besinnen und den Qualitätspfeil stark nach oben schnellen lassen. Im weiteren Verlauf schlagen sich die Finnen ausgesprochen gut, vermeiden sie es doch, ähnliche Patzer wie im obigen Beispiel auf Platte zu bannen. Während Songs wie "Ritual Engraved In Skin" sowie "Sinister Anthems" melancholischer Natur sind, die auf den Punkt kommen und nicht sinnlos im Kreis eiern, überrascht "A Dream Of Decayed Light" mit kurzweiligem, teils Marduk'schem Riffing. Ein typisches Drei-Minuten-Inferno sozusagen, das darüber hinaus auf den Bühnen dieser Welt für wild bangendes Publikum sorgen wird. Nachdenklicher hingegen wird's bei "Into Nothingness" (längster Song, apokalyptische Atmosphäre), "Melancholic Light Of Moon" (gegen Ende sehr nette, schwermütige Passage) und "New Dawn Of Desolation", letzterer Beitrag sticht aufgrund seiner sehr dunkelfarbigen Melodien hervor. Bezüglich der Produktion gibt es eigentlich keinen Grund für etwaige Beschwerden, man hat sogar darauf geachtet, dass alle Teile des Drumkit für den Hörer vernehmbar sind - ja, auch die meist "weggeschnittenen" Becken tragen zum kalten Ambiente bei! Angesichts des nur stellenweise vorhandenen Bass ein kleines Wunder, das Boneyard Studio verdient daher Respekt für den gelungenen Sound. Kadotus liefern mit ihrer Debütscheibe ein Knallerwerk ab, das gestandene Szeneveteranen wie eine Anaconda ihre potentielle Dreimonatsmahlzeit fesselt. Black Metal der alten Schule, überzeugend präsentiert. "Seven Glorifications Of Evil" bekommt demzufolge 'nen wohlverdienten Achter-Stempel draufgedrückt.
8/10 by myrrthronth(dot)de

1. Raping the White Purity 04:04
2. Ritual Engraved in Skin 05:09
3. Sinister Anthems 04:35  
4. New Dawn of Desolation 04:27  
5. Into Nothingness 06:23
6. A Dream of Decayed Light 03:20
7. Melancholic Light of Moon 03:57
Spielzeit 33:53