NORDVYKK spielen harten, aber melodischen und folkloristisch inspirierten Metal mit germanisch-nordischem Bezug, der irgendwo zwischen Paganmetal, Heavy Metal, (melodischem) Blackmetal und Folkmetal angesiedelt werden kann. Dabei klingt das Ganze jedoch um Vieles homogener, als man sich das jetzt vielleicht anhand dieser nüchternen Analyse ausmalen mag. NORDVYKK machen ihre Sache wirklich nicht schlecht. Man kann ihnen sogar attestieren, dass sie zu einem Gruppen-eigenen Sound gefunden haben, Sinn für Harmonie, nette Arrangements und eine gewisse Eingängigkeit aufweisen können und darüber hinaus irgendwie ehrlich rüberkommen. Das jedoch ist eben nicht alles. Während etwa die Hälfte bis ein Drittel des hier vertretenen Liedgutes recht gut ist, manche Stücke sogar zum vermehrten Hören animieren und angenehm im Ohr hängen bleiben, ist die Hälfte bis fast zwei Drittel des Materials als (höchstens) durchschnittlich zu bezeichnen. Wieso? Das liegt Allem voran an den vielen Schwachstellen im Gesang (in dem, was ich bei anderen Stellen zu hören wähne, durchaus mehr Potenzial steckt, als hier oft entfaltet wird), an den oftmals zu schwülstigen und billig klingenden Keyboards (die besser und dezenter in den Gesamtklang integriert werden müssten) und an den viel zu häufig nur mittelmäßigen Kompositionen, die einfach nichts Neues oder wirklich Originelles und Mitreißendes bieten. Vor allem die Lieder bis ?Unser Weg? sind gerade mal Mittelmaß. Ein weiteres Manko offenbart sich dem Hörer in dem Faktum, dass das Titelstück mitten im Lied (!) unterbrochen wird und sich auf der nächsten Seite fortsetzt...
Dass NORDVYKK jedoch auch anders können, und sogar das Zeug zu Ohrwürmern haben (was jetzt positiv gemeint ist), beweisen sie mit dem sehr überzeugenden, hymnischen und recht abwechslungsreichen ?Das Ende Vom Lied?, wo auch der Gesang deutlich besser ist, oder auch ?Nordland? (welches ja leider in der Mitte unterbrochen ist...). Auch ?Weg Nach Walhall? und ?Ragnarock? sind ganz gut. Auch die Einleitung, ?Fjord? betitelt, soll hier nicht unerwähnt bleiben, gefällt sie doch wirklich gut und weckt den Wunsch beim Hörer, die Band möge mehr Elemente dieser Art in ihre Kompositionen einfließen lassen.
Obwohl zu weiten Teilen eine etwas zwiespältige und noch unausgegorene Sache, kann ich ?Nordland? dennoch allen die sich in den im Text erwähnten Musikstilen beheimatet fühlen (zumindest zum Reinhören) ohne allzu schlechten Gewissens empfehlen, da das Werk insgesamt doch recht gefällig ist, und zum Anderen auch eine ungekünstelte und authentische Ausstrahlung hat. Mit ein paar Verbesserungen und noch mehr Engagement könnten sich NORDVYKK durchaus noch zu etwas Interessantem und Eigenständigem entfalten ? Potenzial ist, denke ich, vorhanden.
1. Fjord (Intro) 2. Ragnaroek 3. Heldengrab 4. Unser Weg 5. Das Ende vom Leid 6. Weg nach Walhall 7. Nordland schäftigt. 8. Krieg des Glaubens 9.Outro
Diesen Artikel haben wir am 22.09.2020 in unseren Katalog aufgenommen.