german Black Metal !
1. Schwarzer Dunst 05:48
2. Das Opfermahl 04:34
3. Mondsüchtig 06:36
4. Eisenherz 04:39
5. Sterbend 01:49
6. Tollwut 06:23
7. Rauhreif 06:41
8. Knochenkult 04:53
9. Todesmoor 05:54
Spielzeit 47:17
WOLFSMOND brachten 2005 mit „Tollwut“ ihr zweites Album heraus, zuvor folgten unter anderem zwei Demos und eben ihr Erstling „Des Düsterwaldes Reigen“ aus dem Jahre 2002. Das Booklet selbst zeigt schon auf, welche Marschrichtung hier praktiziert wird, so sind im Booklet nebst den üblichen nebelverhangenen, schneebedeckten Wäldern diverse Fotographien mit künstlerisch mehr oder weniger wertvollen (das beurteile ich hier mal nicht) Knochenskulpturen zu sehen. Soweit, sogut, ich legte also die Scheibe ein und versprach mir viel, denn „Des Düsterwaldes Reigen“ war nun wahrlich kein schlechtes Debütalbum.
Vorweg: Enttäuscht wird man nicht, „Tollwut“ ist sehr gut geworden, ich würde sogar sagen, besser als der Vorgänger. Von der Produktion her zumindest auf jeden Fall. Aber langsam: WOLFSMOND spielen rauhen Black Metal, teils ziemlich schleppend, das ist jedoch positiv zu bewerten. Gesanglich sind die einzelnen Lieder nicht wirklich eine Meisterleistung, die Stimme von Schatten ist zwar sehr kratzig und definitiv gut, aber wahrlich nichts Außergewöhnliches. Doch das muss sie hier auch nicht sein, denn sie fügt sich wunderbar in die Musik ein und wird eins mit der lebensverneinenden, um den Tod rankenden Lyrik, da Schatten genau das Gefühl versprüht, was dem Hörer dargeboten werden soll. Somit gibt es hier nichts auszusetzen, der Gesang gefällt mir insgesamt betrachtet sogar sehr gut. Wie schon angedeutet, herrschen hier mehrere Tempi auf dem Album und in den einzelnen Liedern, die übrigens elegant miteinander verknüpft werden. Langeweile kommt dadurch nicht wirklich auf, zumal „Tollwut“ sowas wie Atmosphäre zu kreieren vermag und man als Hörer von der Musik durch die düsteren Wälder aus dem Booklet geleitet wird und Zeuge der erzählten Geschichten wird. Man kann diese Kälte, dieses Todesverherrlichende also sehen, greifen und fühlen, welches fesselt und den Zuschauer dieses Spieles nicht mehr gehen lässt. Als wirklich absolut gelungen fällt einem die Gitarrenarbeit auf, welche sehr oft heraussticht. Die Herren haben es verstanden, sehr gute Riffs in die Musik einzugliedern, wobei jene zurückhaltend wirken können und im nächsten Moment treibendes, vorpreschendes entsteht. Natürlich will ich das Schlachtwerk, wie es im Booklet heisst, nicht ausser Acht lassen, die Drums sind natürlich auch sehr gut bedient. Wie schon angedeutet und auch vermutet, ist die Lyrik nichts neues, aber die Thematik wurde gut eingekleidet.
Viel bleibt nicht mehr zu sagen, ich kann nur nochmal bekräftigen, dass WOLFSMOND mit „Tollwut“ eine wirklich grandiose Nummer abgeliefert haben, die Gefühl und Können bietet. Nach dem x-ten Durchlauf muss ich sagen, dass das Werk ganz gewiss mit dem Vorgänger mithalten kann, meiner Meinung nach sogar viel durchdachter ist; Geschmackssache vermutlich. Schliesslich verbleibe ich huldigend dem Knochenkult.
Bewertung: 8/10