"Nichts ist vergessen. Nichts ist jemals vergessen." ...so bringt Sänger Skald Draugir das erste Helrunar-Album "Frostnacht" auf den Punkt und rechtfertigt damit die Hoffnung all jener, welche sowohl die ursprüngliche Kraft nordischen Black Metals als auch die vorchristliche Spiritualität nicht dem Vergessen ausliefern wollen. "Frostnacht" umfasst zehn grimmige und stolze Lieder, welche die Stärken des Demos "Grátr" mit spürbarer Leidenschaft für mitreißende Melodien ausbauen. Seinen unbändigen Willen zur individuellen Weiterentwicklung hatte das Trio mit seiner Hymne "Hauch wird Sturm" auf der kürzlich erschienenen Split-Single mit Nachtmahr erneut unter Beweis gestellt - und auf "Frostnacht" kann der Hörer einmal mehr das Ringen von Naturgewalten hinter dem Klirren und Krachen von Instrumenten und Gesang erahnen... "Ich will emotionale Musik und Texte erschaffen", so der wortgewaltige Sänger, der auf "Frostnacht" zwei sich teils überschneidende Themenkreise verknüpft. "Der eine dreht sich um das Thema Erinnerung durch Dichtung und Lied (,Der Trank des Gehängten'), durch unbewusstes Wissen (,Älter als das Kreuz') und durch Überlieferungen (,Mímis brunnr'), aber immer mit Bezug auf die Gegenwart. Der andere dreht sich um extrem schmerzhafte Erfahrungen und was diese mit Menschen machen (,Frostnacht', , ...bis die Seele gefriert'), auch gedeutet durch mythische Elemente (,Unten und im Norden'). Dem Hörer wird auffallen, dass die Stücke, die sich um die persönlichen Abgründe drehen sehr viel düsterer sind. Das ist auch richtig so... denn in den Mythen sind die Antworten zu finden, während das Individuum ratlos ist. Eine kleine Ausnahme bildet ,Dreifach Dorn'. Er ist ein ,Schmähvers' gegen ungerechte Autoritäten.