Occultus - Inthial CD

French Black Metal

Labelinfos:
Ohne große Umschweife gleich zur Sache kommen - das mag ich. Kein unnötiger Pomp, keine schlecht mitgeschnittenen oder gar den Songfluss korrumpierenden Samples aus irgendwelchen unwichtigen B-Filmen. Rein absolut nichts, was den Fokus von den Arrangements an sich verschwimmen lassen könnten. Einzig und allein die Band in Aktion, wie sie tobt und um ihr Leben spielt, sollte den Hörer bestenfalls vor die Anlage ketten. Dass aus einer Kleinstadt im Westen Frankreichs Stoff genau dieser Sorte Einzug in meine Welt findet, erfreut mich natürlich sehr.

Als ungefähren Anhaltspunkt würde ich SAEL nennen wollen, auch wenn hier merklich konzentrierter und weniger irrwitzig um sich geworfen wird. Stattdessen setzt man auf eine ausgewogene Mischung aus dramatischen Läufen, zermürbendem Vorwärtsdrang und leidenschaftlichen Gesang, der mitunter ziemlich extrem ausfällt. Die bodenständige Produktion hilft dabei, "Inthial" ein differenziertes Klangbild zu verschaffen, das dabei hilft, die vielen Höhepunkte bestmöglich wiederzugeben. Dabei sind OCCULTUS keineswegs besonders originell, schließlich werden hier auch einige bekannte Tonfolgen in veränderter Form verwurstet. Das Geheimnis ihres Erfolges liegt in ihrer hörbaren Überzeugung in dem, was und vor allem WIE sie es machen: Das Trio schüttet in ihre stürmischen Songs so viel Herzblut und Emotion, dass einen die von Zerrissenheit sowie unterdrücktem, hier ausbrechendem Zorn geprägten Arrangements ohne Ende mitreißen. Kollegen bezeichneten die Scheibe mitunter als "beklemmend", was ich ebenso unterschreiben würde, da sie es wie kaum eine andere in ihrem Gebiet versteht, trotz gewohnt scheinender Aufbauten stets bei Stange zu halten. Diese Band hat einfach das gewisse Etwas, das die berühmte Spreu vom Weizen trennt. Und da weder auf unnötiges Genre-Fremdgehen noch spielerisches Rumgenudel zurückgegriffen wird, macht das Ganze gleich doppelt so viel Spaß.

Gewiss, das Phrasenschwein ist jetzt um einiges fetter geworden, doch wie hat Franz Grillparzer schon treffenderweise zu Protokoll gegeben: "Beschriebene Musik ist halt wie ein erzähltes Mittagessen". Ein eigener Eindruck schadet gerade bei "Inthial" nicht einmal im Entferntesten, das mangels Befolgung irgendwelcher momentanen Trends sogar den Hauch von Zeitlosigkeit durch das Material wehen lässt. Großartig! Einschätzung durch www(dot)metalnews.de(dot)

1. Primitive Sea 03:34
2. The Coming of Ravenmen 06:11
3. Anam Orbos 06:19
4. Erichtho 05:24
5. Arianrhod 03:23
6. Lia Flail 05:39
7. Dreaming Inside the Knoll 06:23
8. Inthial 05:14
Spielzeit: 42:07